CDU-Regionalräte Nordschwarzwald
08.04.2020
Förderbescheid des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 1,6 Mio. Euro - Ziel des zwei Jahre laufenden Pilotpro- jekts, das mit dem Digital Black Forest eng verzahnt wird, ist es, die haus- ärztliche Versorgung im ländlichen Raum aufrechtzuerhalten und qualita- tiv sogar noch zu verbessern
Immer mehr Hausarztpraxen haben Nachfolgesorgen. Die Folge sind auf-
gegebene Praxen und eine schleichende Verschlechterung der hausärzt-
lichen Versorgung. Im Übrigen kein exklusives Thema nur im ländlichen
Raum – auch die Städte trifft es. Doch im ländlich geprägten Teil der Re-
gion Nordschwarzwald wiegt eine leere Praxis schwerer als anderswo, wo
es möglicherweise noch zehn andere gibt. Dagegen wollen der Regional-
verband Nordschwarzwald und die 13 Projektkommunen Altensteig, Bad
Wildbad, Ebhausen, Egenhausen, Enzklösterle, Haiterbach, Wildberg (alle
Landkreis Calw), Dornstetten, Glatten, Loßburg, Pfalzgrafenweiler,
Schopfloch und Waldachtal (alle Landkreis Freudenstadt) über das Pro-
jekt „Digital Black Forest“ nun etwas unternehmen und neue Wege ge-
hen. Neben den Säulen Nahversorgung, Mobilität und Work-Life-Balance
nimmt die Säule Gesundheitsversorgung eine zentrale Rolle im breit an-
gelegten „Digital Black Forest“ ein.
Hierzu wird gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät Mannheim der
Universität Heidelberg in den Städten und Gemeinden das Projekt „AM-
BIGOAL“ (Ambulante Integrierte Gesundheitszentren zur Optimierung
der ärztlichen Versorgung und Pflege im ländlichen Raum) umgesetzt.
Seit Montag liegt der Förderbescheid des Landes Baden-Württemberg in
Höhe von rd. 1,6 Mio. Euro vor. Ziel des zwei Jahre laufenden Pilotpro-
jekts, das mit dem Digital Black Forest eng verzahnt wird, ist es, die haus-
ärztliche Versorgung im ländlichen Raum aufrechtzuerhalten und qualita-
tiv sogar noch zu verbessern. „Wir wollen die ärztliche Versorgung auf ein
gänzlich neues Niveau heben und dabei – sofern notwendig – auch alte
Zöpfe abschneiden. Dabei wird es einer engen Vernetzung zwischen nie-
dergelassenen Ärzten, Medizinischen Versorgungszentren, telemedizini-
schen Angeboten und medizinisch geschultem Personal vor Ort bedürfen, die wir nun mit Hilfe des Landes Baden-Württemberg angehen können“, freut sich Klaus Mack, Verbandsvorsitzender des Regionalverbands und Bürgermeister einer der am Projekt teilnehmenden Kommunen über den
Förderbescheid.
Wie das Projekt im Detail aussehen soll, erläutert Verbandsdirektor
Matthias Proske: „Die Idee ist, dass möglichst in jedem Ort eine speziell
ausgebildete Fachkraft den Erstkontakt zu den Patienten hat und diese
auch hervorragend beraten und versorgen kann. Bei schwerwiegenden
Erkrankungen konsultiert diese Fachkraft dann einen Arzt oder überweist
die Patienten gleich in die nächstgelegene Praxis oder das Medizinische
Versorgungszentrum (MVZ).“ Im Gegensatz zu rein telemedizinischen An-
geboten haben die Patienten damit den unschätzbaren Vorteil, dass nach
wie vor ein persönlicher Kontakt zwischen Fachpersonal und Patient mög-
lich ist, ohne dass zunächst weite Wege in Kauf genommen werden müs-
sen.
„Ich bin mir sicher, dass das Projekt ein voller Erfolg wird,“, so Klaus Mack,
„denn auch die Hausärzte werden bei diesem Ansatz von Bürokratie und
Verwaltungsaufwand entlastet und wieder mehr Zeit mit den Patienten
zubringen können.“
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